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In der ungekürzten, unzensierten Version des Romans „Fabian“ sind politische Anspielungen und die Beschreibung sexueller Ausschweifungen expliziter als in der bekannten Version. Dennoch – so sehr ich diesen ganz speziellen Kästner-Ton in seinen Gedichten und Artikeln mag – wenn typische Kästner-Sätze Seite für Seite aneinander gereiht werden und jeder Figur in den Mund gelegt werden (Dialoge sind wirklich nicht die Stärke des Autoren, alle reden gleich), ist das hin und wieder ermüdend und manchmal auch recht kitschig. Nichtsdestotrotz ein absolut lesenswertes Roman, der alles was im Berlin der 20er Jahre diskutiert wurde, seinen Platz hat: Politische Radikalisierung, sexuelle Freizügigkeit, Technik, Werbung, Sport, Arbeitslosigkeit, die Nachwehen des Ersten Weltkrieges... Ergänzt um ein sehr lesenswertes Nachwort, ein absolutes Muss.