Kenzaburo Oe ist einer der Grenzgänger der Literatur, der mit jedem Buch eine Frage stellt, die den Leser nicht ruhen lässt. In seinem Roman Grüner Baum in Flammen zieht er die Quintessenz seines Lebenswerkes. In einer groß angelegten erzählerischen Erkundung beschreibt Oe die gefährliche Suche nach einer neuen Religion, die Befreiung sein kann wie Bürde. Schauplatz ist das Dorf in den Wäldern von Shikoku, um das Oes Erzählungen sich immer wieder ranken. Im wichtigsten Hof des Dorfes liegt eine beinahe hundertjährige Frau im Sterben. Mit ihrem Tod würden die Mythen und Geschichten des Dorfes vergessen. Im letzten Augenblick jedoch findet sie in dem jungen Gij einen Nachfolger, der von der Dorfgemeinschaft zunächst gegen seinen Willen als Retter, Heiler und Heilsbringer gefeiert, dann aber verstoßen wird.
Kenzaburō Ōe (大江 健三郎), is a major figure in contemporary Japanese literature. His works, strongly influenced by French and American literature and literary theory, engage with political, social and philosophical issues including nuclear weapons, social non-conformism and existentialism.
Ōe was awarded the Nobel Prize in Literature in 1994 for creating "an imagined world, where life and myth condense to form a disconcerting picture of the human predicament today."